Anno 915 Sigimareshuson

Geschichtliches von Simmershausen

Geographische Lage

In einem flachen Seitental östlich der Ulster liegt, 520m hoch, unser Dorf Simmershausen. Im Süden liegt der Buchschirm mit 745 m, im Osten der Staufelsberg mit 646 m und im Westen schützt der Auersberg mit 756 m Höhe. Das Anzenwasser vereinigt sich im Dorf mit dem Mühlbach, an dem unterhalb des Dorfes drei Mühlen liegen, die Ober-, die Mittel- und die Heckenmühle.

Durch Simmershausen verläuft die Kreisstraße 35, die uns mit Hilders und der Stadt Tann verbindet. Die in der Dorfmitte abzweigende Kreisstraße 36 führt in das 2 km entfernte Oberweid in Thüringen.

Urkundliche Erwähnung

Simmershausen wird erstmals erwähnt in einer Urkunde des Fuldaer Klosters unter Abt Huoggi, der von 891 bis 915 regierte. In dieser Urkunde ist kein Jahr angegeben; sie kann also schon um 900 oder etwas vorher, spätestens aber um 915 angefertigt worden sein. Reginheri von Uaeitaha und Meginolt tauschten mit dem Kloster zwei Felder und zwei Höfe in der Captura (das heißt Gemeinde) „Sigimareshuson“. Mehrere Höfe müssen zu dieser Zeit also schon vorhanden gewesen sein.

In derselben Urkunde wird auch „Hiltiriches“, das heutige Hilders, zum ersten mal genannt.

Um die Zeit der Klostergründung durch Sturmius im Jahre 744 war unsere Gegend von Wenden überflutet. 766 erfochten die Franken den ersten entscheidenden Sieg bei Weidahaburg, es könnte das heutige Ober- oder Unterweid gewesen sein, wie von W. Förtsch in dem Buch „Bilder über Ostheim“ angedeutet wird.

Es waren sehr unruhige Zeiten, ungarische Reiterscharen machten unsere Gegend unsicher. Im Jahre 915 sollen sie Petersberg überfallen, geplündert und die Kirche zerstört haben. 924 erreichte Heinrich I. durch Tributzahlungen den Verzicht der Ungarn auf Einfälle in sein Reich, und erst 955 erfocht Otto I. den entscheidenden Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg.

Von den weiteren Jahrzehnten und Jahrhunderten liegen nur wenige schriftliche Urkunden vor. Aus ihnen geht hervor, dass außer dem Kloster Fulda das Hochstift Würzburg, die Herren von der Tann, von Kere, von Lüder und die von Eberstein hier Besitz hatten.

Unsere Gegend gehörte zum fränkischen Untergau Tullifeld, erster Gaugraf war Poppo von Henneberg.

(Auszug Chronik 1075 Jahre – Franz Bruno Drott)